Die Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» findet Jahr für Jahr zwischen dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November und dem Internationalen Menschenrechtstag am 10. Dezember statt. 1991 von Woman’s Global Leadership ins Leben gerufen, hat sich die Kampagne zu einer internationalen Bewegung entwickelt. Durch das Engagement von Frieda, einer feministischen Friedensorganisation, ist sie seit 2008 auch in der Schweiz verankert. Heute wird die Kampagne von über 100 Mitveranstalter:innen getragen, die sich gemeinsam dafür einsetzen, Gewalt gegen Frauen sichtbar zu machen und ihr entgegenzuwirken.
Ziel und Arbeitsweise der Kampagne
Die «16 Tage» rücken die Prävention, Sensibilisierung und Sichtbarmachung von Gewalt in den Mittelpunkt. Thematisiert werden sowohl sichtbare als auch unsichtbare Gewaltformen – körperlich, psychisch und strukturell. Während der Aktionszeit stellen Frieda und ihre Partnerorganisationen ein vielfältiges Programm auf die Beine: Informationskampagnen, Workshops, niederschwellige Veranstaltungen und kulturelle Formate. Sie vermitteln Wissen zu bestehenden Beratungs- und Unterstützungsangeboten und zeigen konkrete Wege auf, wie Betroffene Hilfe erhalten und wie wir alle im Umfeld Verantwortung übernehmen können.
Warum FGM/C Teil des Themas ist
Weibliche Genitalbeschneidung (FGM/C) ist eine Form geschlechtsspezifischer Gewalt. Sie verletzt die körperliche und seelische Unversehrtheit, die Selbstbestimmung und grundlegende Menschenrechte. Betroffene tragen oft langfristige gesundheitliche und psychische Folgen – ein Hinweis darauf, wie tief patriarchale Normen und Machtstrukturen in diese Praxis eingebettet sind.
Als Fachstelle setzt FGMhelp genau hier an: Wir informieren, sensibilisieren und beraten. Wir unterstützen betroffene und gefährdete Mädchen und Frauen sowie ihr Umfeld. Und wir stärken Fachpersonen darin, FGM/C zu erkennen, angemessen zu reagieren und Schutz sicherzustellen.
Die Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» bietet eine wichtige Plattform, um aufzuzeigen, dass Gewalt viele Formen hat – und dass FGM/C als Teil davon mitgedacht werden muss.
Unser gemeinsames Ziel: eine gewaltfreie und gleichberechtigte Zukunft
Die «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» machen deutlich, dass Gewalt kein Randphänomen ist, sondern ein strukturelles Problem, das uns alle betrifft. Gleichzeitig zeigen sie, dass Veränderung möglich ist – durch Aufklärung, Solidarität, Schutzmechanismen und ein klares Bekenntnis zur Gleichstellung. FGMhelp setzt sich dafür ein, dass Frauen und Mädchen – unabhängig von Herkunft, Status oder Lebenssituation – in Sicherheit, Würde und Selbstbestimmung leben können.
Lassen Sie uns gemeinsam sichtbar machen, was zu oft verborgen bleibt. Und gemeinsam dafür einstehen, dass Gewalt gegen Frauen keinen Platz in unserer Gesellschaft hat.
Foto: Nathalie Jufer // Frieda – die feministische Friedensorganisation