In unserer Videoreihe erzählt Community-Workerin Luul Omar Wissenswertes zur weiblichen Genitalbeschneidung. Hier verdeutlicht sie, dass der Schutz von Mädchen und Frauen vor FGM/C möglich ist, ohne kulturelle Identität aufzugeben – und dass die Unterstützung für ein Ende dieser Praktik weltweit wächst.
Dieser Videobeitrag mit Luul Omar ist in Somaaliga mit deutschsprachigen Untertiteln.
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Transkript
Die Beschneidung gehört in meinem Heimatland zur Kultur und hat eine lange Tradition. Warum soll man das plötzlich ändern?
Kultur und Tradition sind für Gemeinschaften enorm wichtig, doch sie ändern sich im Lauf der Zeit. Ausserdem dürfen Kultur und Traditionen keine Rechtfertigung für Gewalt und Verletzungen sein. Im Fall der weiblichen Genitalbeschneidung steht das Recht von Mädchen und Frauen auf körperliche und seelische Unversehrtheit an erster Stelle. Mit dem Verzicht auf FGM/C können Mädchen und Frauen vor tiefgreifenden, dauerhaften und völlig unnötigen Schäden geschützt werden. Ausserdem ist es sehr gut möglich, auf schädliche Praktiken zu verzichten, ohne wichtige Teile der Kultur aufzugeben. Selbst in Ländern, in denen FGM/C fast überall praktiziert wird, nimmt die Unterstützung für die Genitalbeschneidung laufend ab. Auch sprechen sich immer mehr religiöse Führer für die Beendigung der Praktik aus.